Überwachungskamera außen – Kaufratgeber

Aufgrund der konstant steigenden Einbruchsrate in Deutschland, die innerhalb der letzten Jahre immer deutlicher zum Vorschein kam, ist es mittlerweile auch für Privatleute sinnvoll, sich abzusichern. Allein 2015 gab es drei Mal mehr Einbrüche als noch fünf Jahre zuvor, wobei weniger als 3 % dieser Straftaten aufgeklärt werden – unter anderem, weil die nötigen Beweise fehlen.

Dieser Beweismangel lässt sich jedoch durch die Anschaffung einer Outdoor Überwachungskamera relativ leicht vermeiden.

Wichtige Eigenschaften von outdoor Überwachungskameras

Um ihren Zweck zu erfüllen, sollte eine Outdoorkamera selbstverständlich über eine gute Auflösung verfügen und über den nötigen Speicherplatz, um die aufgenommenen Videos zu lagern.

Ein anderes unverzichtbares Feature ist die Nachtsichtfunktion, denn die meisten Einbrüche passieren nachts. Es wäre schade, wenn die Outdoorkamera einen Einbruch zwar aufzeichnet,
man aber aufgrund fehlender Nachtsichtfunktion keine Gesichter erkennen kann.

Last but not least: die Verbindung. Eine sichere Verbindung ist ein Muss für jede Überwachungskamera, denn wenn die Verbindung abbricht, erfolgt auch keine Aufnahme beziehungsweise keine Abspeicherung des Videomaterials.

Achtung: Sie sollten darauf achten, dass Ihre Outdoorkamera keine Audiodateien aufzeichnet. Sollten Sie wirklich mal einen Einbruch vor Gericht beweisen müssen, werden Audioaufnahmen nicht zugelassen und zerstören die Möglichkeit, das aufgenommene Video vor Gericht verwenden zu dürfen!
  • Die wichtigsten Eigenschaften einer Outdoor Überwachungskamera auf einen Blick:
  • Gute Videoauflösung
  • Unbedingt mit Nachtsichtfunktion
  • Stabile Verbindung
  • Keine Audioaufnahmen

Überwachungskamera außen vs. innen

Outdoorkameras unterscheiden sich von den Mini Überwachungskameras bzw. Indoorkameras in vielen Bereichen. Beispielsweise sollte eine Indoorkamera möglichst klein sein und unauffällig platziert werden, damit die beobachtete Person sich nicht beobachtet fühlt und ihr Verhalten ändert.

Eine Überwachungskamera für außen muss diese Eigenschaften nicht erbringen. Viele Menschen legen sich sogar absichtlich „große“ Outdoorkameras zu und platzieren sie gut sichtbar, da diese als Abschreckung dienen soll. Dieser Gedanke ist gar nicht so verkehrt, denn es wurde bestätigt, dass Einbrecher Häuser, die offensichtlich bewacht werden, zumeist meiden.
Allerdings sollte man darauf achten, die Überwachungskamera etwas höher zu positionieren, damit man sie nicht so einfach abmontieren kann.

Ein weiterer wichtiger Unterschied ist, dass eine Outdoorkamera wetterfest sein muss, da diese außen angebracht wird. Diese Eigenschaft muss eine Indoorkamera nicht unbedingt besitzen.

Unterschiedliche Ausführungen von Außenkameras

Eigentlich gibt es zwei unterschiedliche Ausführungen. Zum einen gibt es die Dome Kameras, die meist auch gleichzeitig PTZ Kameras sind und einen Radius von 360 ° überwachen können.

Zum anderen gibt es Tube Kameras, die nur einen relativ geringen Radius haben, aber oft kostengünstiger sind und für den privaten Gebrauch vollkommen ausreichen.

Die Dome Kameras werden meist an der Decke befestigt, wohingegen Tube Kameras meist an Wände oder Pfähle montiert werden. Die Outdoor Überwachungskameras können entweder über IP oder über WLAN mit der Station verbunden sein.

Der große Unterschied liegt darin, dass eine IP Verbindung sehr viel besser und vor allem sicherer ist, als eine WLAN Verbindung. Das WLAN Signal kann abbrechen oder durch dazwischenliegende Wände abgeschwächt werden, was bei einer IP Überwachungskamera nicht passieren kann. Diese Variante ist aber meist kostenintensiver.

Dome Kamera outdoor

Dome Kameras sind diejenigen, die in futuristischen Filmen meistens zum Einsatz kommen. Sie haben die Form einer halben Kugel und eignen sich besonders für die Anbringung an einer Decke. Diese Kameras haben den großen Pluspunkt, dass sie oft schwenkbar sind und dann einen 360 ° Bereich abdecken können.

Tube Kamera outdoor

Bei dieser Ausführung besitzt die Kamera ein rundes Gehäuse, wodurch sie weniger anfällig fürbeispielsweise Regen wird. Außerdem ist meistens ein Vorsprung eingearbeitet, sodass die Linse zusätzlich vor Schauern geschützt ist. Der Nachteil einer Tube Outdoorkamera ist, dass sie nur ein eingeschränktes Sichtfeld hat, weil sie eben fest drangeschraubt wird.

PTZ Kamera

Eine PTZ Kamera ist eine schwenkbare Outdoorkamera, die einen Bereich von 360 ° überwachen kann. Meistens sind es PTZ Dome Kameras, da sich diese von der Bauweise her einfach am besten eignen, um einen so großen Winkel zu überblicken. Am häufigsten anzutreffen, sind außerdem PTZ IP Kameras, da diese über eine stabilere Leitung verfügen, weswegen diese Anschlussart auch stets empfohlen wird.
PTZ bedeutet übrigens „Pan Tilt Zoom“.

Kaufberatung Outdoor Überwachungskamera – Darauf sollten Sie achten

In diesem Abschnitt gehen wir näher darauf ein, worauf man beim Kauf einer Überwachungskamera außen achten sollte und warum. Zum einen gehen wir auf die Unterschiede zwischen IP und WLAN Outdoor Überwachungskameras ein, erläutern die benötigte Bildqualität und sonstige Merkmale, die bei einer guten Überwachungskamera außen nicht fehlen sollten.

WLAN oder IP bei Außenkameras?

Der entscheidende Unterschied zwischen WLAN Outdoor Kameras und IP Outdoor Kameras ist die Qualität der Verbindung. Auf der einen Seite ist die Verbindung bei einer IP Kamera um einiges stabiler als bei einer WLAN Außenkamera, aber die Installation einer IP Outdoorkamera ist kostenintensiver, da meist zusätzliche Kabel verlegt werden müssen.

Bei der WLAN Outdoorkamera ist das Signal schwächer und instabiler, vor allem, wenn sich mehrere Betonwände zwischen der Kamera und der Anlage befinden, aber sie ist günstiger, weil eine WLAN Outdoor Kamera keine zusätzlichen Anschlüsse benötigt. Für den Privatgebrauch reicht eine WLAN Überwachungskamera aber meistens vollkommen aus.

Vorteile von Wlan Kameras im Outdoorbereich

  • Es müssen keine zusätzlichen Kabel verlegt werden
  • Ist meist günstiger in der Anschaffung
  • Reicht für den üblichen privaten Gebrauch vollkommen aus

Vorteile von IP Kameras im Outdoorbereich

  • Stabilere Verbindung dank zusätzlicher Kabel
  • Gute Verbindung auf höhere Distanzen problemlos möglich

Die Aufnahmespeicherung bei Überwachungskameras außen

Es ist auf jeden Fall sehr wichtig, dass die Aufnahmen, die eine Outdoorkamera macht, sicher gespeichert werden. Dies kann entweder über eine spezielle Cloud oder auf einer Speicherkarte/Festplatte erfolgen. Eine Speicherkarte ist hierbei die eindeutig bessere Alternative, da sich die Bilder so nur auf Ihrem PC befinden. Es können also keine Konten gehackt und Daten gestohlen werden.

Anzahl der benötigten außen Überwachungskameras

Es ist im Allgemeinen günstiger, sich eine Überwachungskamera im Set zu kaufen. Gerade wenn Sie sich für das Tube Modell entscheiden, sollten Sie sich mehrere Kameras anschaffen, um das Geschehen aus unterschiedlichen Perspektiven beobachten zu können.

WLAN Kamera Outdoor Sets stellen hierbei die günstigste Alternative dar, eben weil keine zusätzlichen Kabel verlegt werden müssen. Möchte man doch lieber ein Outdoorkamera IP Set kaufen, weil man auf die bessere Verbindung nicht verzichten möchte. So müssen eben für jede einzelne Kamera extra Verbindungen gelegt werden.

Wie viele Kameras letztendlich benötigt werden, hängt natürlich ganz von der Größe und Beschaffenheit Ihres Grundstückes ab. Gerade wenn Sie ein sehr großes, verwinkeltes oder ein Grundstück mit vielen Barrieren besitzen, könnten mehr Outdoor Kameras im Set benötigt werden.

Überwachungskamera außen mit Bewegungsmelder

Besonders praktisch ist eine Überwachungskamera mit Bewegungsmelder für den Außenbereich. Hat eine Outdoor Überwachungskamera einen Bewegungsmelder mit integriert, dann nimmt sie nur dann die Umgebung auf, wenn sich in ihrem Radius etwas bewegt hat.

Dies spart viel Speicherplatz und man muss die Bänder nicht so oft anschauen, was wiederum Zeit spart. Allerdings sollte man sich in dem Fall darauf achten, dass man bei der Überwachungskamera ein bestimmtes Mindestgewicht beziehungsweise eine Mindestgröße einstellen kann. Sonst fangen die Aufnahmen auch an, wenn eine Katze, ein Igel oder andere Kleintiere das Grundstück betreten.

Im Allgemeinen ist eine Outdoor Überwachungskamera mit Bewegungsmelder und Aufzeichnung sehr empfehlenswert.

Bildqualität bei Outdoor Überwachungskameras

Wie bei jeder anderen Kamera gilt auch hier: Je besser die Auflösung desto schärfer die Aufnahme. Die meisten Modelle gewährleisten eine VGA Qualität (640 x 480 MP), für anspruchsvollere Bilder sorgen HD Outdoor Kameras (1280 x 720 MP). Man sollte dabei bedenken, dass die Außen Überwachungskamera über eine gute Aufnahmequalität verfügen sollte, da diese durch bestimmte Wetterverhältnisse (Niederschlag, Nebel) verschlechtert werden können.

Wenn man sich also eine Überwachungskamera außen holt und nur die „Mindestmaße“ bereitgestellt werden, kann es gut sein, dass die Aufnahmen bei schlechter Sicht nicht mehr verwertbar sind.

Nachtsichtfunktion bei Außenkameras

Ebenso wie die Bildqualität ist auch die Nachtsichtfunktion einer Outdoorkamera sehr wichtig. Hier gilt wieder: Ist die Auflösung schlecht, könnte es sein, dass die Aufnahmen nicht verwertet werden können, weil man schlicht und einfach nichts sieht. Da die meisten Einbrüche statistisch gesehen nachts begangen werden, sollte die Nachtsichtfunktion keinesfalls fehlen, bei den meisten Außenkameras ist sie aber bereits eingebaut.

Sonstige Funktionen?

Manche Hersteller rüsten ihre Außenkameras mit einem Alarm aus. Hierbei gilt es den „normalen“ Alarm, also eine eingebaute Sirene, und den „stillen“ Alarm, (bei dem Sie beziehungsweise die Polizei alarmiert werden), zu unterscheiden. Außerdem bieten manche Hersteller eine App an, mit der man vom Handy oder Tablet aus auf die Kamera zugreifen kann. So kann man sich von überall aus anschauen, wer gerade das eigene Grundstück betritt.

Welche Marken gibt es bei outdoor Kameras?

Zu den gängigsten Marken für Outdoorkameras gehören:
INSTAR Überwachungskameras
7Links Überwachungskameras
JoinVision Überwachungskameras
Diese namenhaften Hersteller bieten gute Qualität zum gerechtfertigten Preis und gelten als unsere Empfehlung.

Was sollten Sie für eine hochwertige Außenkamera ausgeben?

Üblicherweise bewegen sich gute außen Überwachungskameras für den privaten Gebrauch im Preissegment von 150,- € bis 300,- €. Selbstverständlich gibt es auch billigere Modelle, wobei man hier meist an der Auflösung erhebliche Einbußen macht. Teurere Überwachungskameras außen gibt es auch zu genüge, aber für den privaten Anwender reicht die „Goldene Mitte“ vollkommen aus.

Fazit

Nachfolgend führen wir nochmal die wichtigsten Funktionen und Parameter auf, die eine gute Überwachungskamera außen besitzen sollte:

  • Eine gute Auflösung von mindestens 2 MP, besser 3-5 MP
  • Eine Nachtsichtfunktion
  • Möglichst einen einstellbaren (Größe / Gewicht) Bewegungsmelder
  • Möglichst großer Aufnahmewinkel (Dome Outdoorkamera)
  • Keine Audioaufnahmen (Verletzung der Privatsphäre)
  • Preissegment vom 150,- € bis 300,- €

Was gibt es Rechtliches zu beachten?

Rechtlich gesehen muss man darauf achten, dass man die Überwachungskamera für außen so einstellt, dass wirklich nur das eigene Grundstück aufgenommen wird. Außerdem dürfen keine Tonaufnahmen gemacht werden. Sollten die aufgeführten Dinge nicht beachtet werden, kann die Aufnahme vor Gericht nicht verwertet werden.

FAQ’s

Was kostet eine gute Überwachungskamera für außen?
Der Preis einer guten Überwachungskamera außen sollte bei ca. 150,- € bis 300,- € liegen.

Wer oder was darf gefilmt werden?
Sie dürfen ausschließlich Ihr eigenes Grundstück filmen. Dabei ist zu beachten, dass keine Tonaufnahmen gemacht werden dürfen.

Kann ich eine Wildtierkamera für die Überwachung meines Grundstücks verwenden?
Die Verwendung einer Wild Überwachungskamera als Outdoorkamera (für Ihr Grundstück) wird nicht empfohlen, da die meisten Wildtierkameras eine schlechtere Auflösung haben.

Kann ich eine Indoorkamera auch für den Außenbereich verwenden?
Davon raten wir strickt ab, weil eine Indoorkamera für den Bereich im Haus gedacht ist und den Witterungsverhältnissen nicht lange standhalten wird.