Kratzbaum für Katzen: Warum sind Kratzbäume für Katzen so wichtig?

Früher wurden sie teilweise als göttliche Wesen verehrt und teilweise als Kreaturen der Unterwelt verabscheut. Heute können sich viele Deutsche ein Leben ohne sie gar nicht mehr denken – gemeint sind die Katzen. Mittlerweile sind die Katzen das beliebteste Haustier der Deutschen. Rund 17 Prozent der Haushalte besitzt demnach eine Katze Das ist knapp die Spitze vor dem Hund. Doch viele Katzen dürfen während ihres Lebens gar nicht an die frische Luft, sondern müssen immer in der Wohnung bleiben. Besonders Katzen in Städten dürfen wegen des gefährlichen Verkehrs nicht vor die Tür. Deshalb ist es besonders dort wichtig einen artgerechten Lebensraum in der Wohnung zu schaffen. Und genau da kommt er ins Spiel: Der Kratzbaum.

Jeder, der eine Katze hat, oder mit dem Gedanken spielt sich über kurz oder lang eine anzuschaffen, wird automatisch mit dem Thema Katzenkratzbaum konfrontiert. Ob man einen braucht und wofür er überhaupt kreiert ist, sollte vor der Entscheidung zum Kauf eines Kratzbaumes abgewogen werden.

Die Katzenhaltung mit Kratzbaum

Bei einem Katzenkratzbaum kommt es in erster Linie darauf an, ob die Katze eine freilaufende Katze ist, sprich die Nächte oder Tage draußen verbringt, oder ob es eine reine Hauskatze ist. Wenn die Katze eine reine Hauskatze ist, ist ein Kratzbaum unerlässlich. Und zwar nicht nur zum Wohl der Katze, sondern auch für die Nerven und den Geldbeutel des Halters. Denn auch Hauskatzen möchten ihrem Urinstinkt nachkommen sich die Krallen zu wetzen. Dem kann man auch nicht durch das Schneiden eben dieser entgegen wirken.

Damit sich die Katze in der Wohnung nicht langweilt braucht sie einen Ausgleich und Beschäftigung. In der freien Natur würde sie Mäuse, Vögel oder Eidechsen jagen – in der Wohnung kann sie das nicht. Ein Kratzbaum steht hierfür gerade. Mit integriertem Spielzeug erhält er den Spieltrieb der Katze.

Ist die Katze aber eine freilaufende Katze, fällt die Entscheidung zum Kauf eines Kratzbaumes in das eigene Ermessen. Beachten sollte man hierbei in jedem Fall, dass auch freilaufende Katzen zu bestimmten Jahreszeiten, wie im Winter, oder allgemein bei Schlechtwetter Zeiten, auch viel Zeit innerhalb des Hauses verbringt und zu dieser Zeit ebenfalls Etwas zum Wetzen ihrer Krallen braucht, auch wenn sie den Rest der Zeit das Wetzen draußen an Bäumen erledigt.

Wofür braucht eine Katze einen Kratzbaum?

In erster Linie braucht die Katze einen Kratzbaum, um daran zu kratzen. Klingt relativ banal und einfach, hat aber einen bestimmten Hintergrund. Durch das Wetzen der Krallen werden diese gestutzt und wachsen nicht ins unermessliche. Die Katzen bewegen sich 24/7 auf ihren Pfoten und zu lange Krallen können derbe Verletzungen und Schmerzen verursachen. Ist kein Katzenkratzbaum vorhanden, wenden sich die kleinen Haustiere gerne anderen Gegenständen zu, an denen sie kratzen können. So sieht man nicht selten zerkratzte Sofas und Tapeten.

Gerade bei teuren Möbeln und Einrichtungsgegenständen mögen wir es nicht wenn diese durch unseren vierbeinigen Freund zerkratzt werden. Doch dieser macht das nicht um uns zu ärgern, sondern weil ihm seine Triebe und seine Natur das so „gelehrt“ haben. Daher bietet ein Kratzbaum den idealen Ort für die Katze ihre wilden Triebe auszuleben. Sie kann nach Lust und Laune daran kratzen und so ihre Krallen schärfen und zugleich ihre Muskeln trainieren. Sie kann auch wie auf einem Baum nach oben klettern und tut so Gutes für ihren Kreislauf. Für Katzen ist es auch wichtig ihr Revier mit Drüsensekret zu markieren. Auch das kann ungehindert am Kratzbaum erfolgen.

Kauft man einen Kratzbaum, ist zwar nicht zu hundert Prozent ausgeschlossen, dass die Katze es nicht auch einmal versucht sich an einem der Möbelstücke die Krallen zu wetzen. Wenn man dem aber energisch entgegen tritt und die Alternative aufzeigt, der Katzenkratzbaum, wird sie sich letztendlich nur noch darauf konzentrieren.

Andere Verwendung des Katzenkratzbaums

Neben dem eigentlichen Zweck des Kratzbaums, nämlich das Wetzen der Krallen, bieten die Katzenkratzbäume von heute bei Weitem mehr als einfach nur eine Möglichkeit zum Kratzen. Ein Kratzbaum besteht heute zumeist aus mehreren Etagen, auf denen sich Liegeflächen oder kleine „Höhlen“ befinden. Gerade diese beiden Liegeplätze werden von den Katzen bevorzugt in Anspruch genommen, da Katzen auch immer eine Art Duftmarke versprühen, die, zum Beispiel auf den Sofas, von den Haltern zumeist zerstört wird, da sich diese dort ebenfalls draufsetzen. Bei einem Kratzbaum sieht das Ganze dann wieder anders aus, da die Katze, oder mehrere Katzen die zu einem Haushalt gehören, alleine den Katzenkratzbaum benutzen und immer wieder in ihr markiertes Revier zurückkehren und dabei feststellen, dass kein anderer dort eingedrungen ist. Dadurch ist der Kratzbaum nicht nur äußerst praktisch, sondern bietet der Katze direkt auch eine Wohlfühlzone.

Jeder Katzenfreund hat es bestimmt schon selbst beobachtet: Katzen suchen stets erhöhte Positionen um die Lage zu beobachten oder zu schlafen. Selten sieht man eine Katze am Boden schlafen. Der Kratzbaum bietet der Katze mehrere Ebenen auf denen Sie schlafen und herumtoben kann. Zusätzlich bieten kleine Höhlen Schutz und Geborgenheit. Hier empfiehlt es sich zusätzlich kleine Kuscheldecken hineinzulegen. Der Stubentiger wird diese kuschelige Gelegenheit mit Sicherheit lieben und dort gar nicht mehr herauswollen.

Auch die Bedürfnisse der Katze spielen eine große Rolle. Katzen haben stark ausgeprägte Verhaltensweisen und diese müssen berücksichtigt werden. Schmusekatzen brauchen viele gemütlich Liegeflächen. Kleine Tiger wollen viel klettern. Es ist wirklich sehr wichtig, dass der Besitzer das Verhalten seiner Katze kennt. Auch bei sehr jungen oder älteren Katzen gibt es noch einige Besonderheiten.

Kätzchen sollten kleinerer Kratzbäume bekommen, die auch weniger Klettermöglichkeiten bieten. Dafür brauchen sie ein paar zusätzliche Verstecke. Ältere Katzen, die nicht mehr so gut springen können, erhalten Hilfe über Rampen, die zwischen den Ebenen des Kratzbaumes aufgestellt werden. Sie erleichtern ihnen nicht nur das Herunterkommen, sondern bieten auch zusätzliche Liegeflächen.

Kratzbaum Qualität beachten

Wer sich einen Kratzbaum kauft sollte aber auf jeden Fall auf die Qualität achten. Er muss allgemein sehr stabil sein, denn wenn eine rund 5 kg schwere Katze daran herumtobt und herum klettert muss ja schließlich alles halten. Und wie bereits erwähnt sollte darauf geachtet werden, dass mindestens eine Höhle, eine Ebene oder Mulde und evtl. sogar noch eine Röhre vorhanden sind. In diese kann sich die Katze zurückziehen und kuscheln.

Ein Kratzbaum muss aus einem nachgiebigen und möglichst natürlichen Material bestehen. Die Katzen müssen ihre Krallen an ihm wetzen können, ohne ihn dabei zu beschädigen. Daher sollte der Stamm immer aus Samil oder Teppichstoff bestehen. Besonders teure Kratzbäume verwenden echtes Holz. Sicher die schonendste Art der Krallenpflege, aber auch sehr kostspielig. Speilhöhen, Klettermöglichkeiten oder Verstecke sollen ebenfalls mit Plüsch oder nachgiebigen Stoff versehen sein. Wichtig ist, dass die Stoffe keine chemischen Ausdünstungen abgeben. Die Katze könnte sich daran vergiften!

Für eine Katze ist ein Kratzbaum mehr als nur ein Spielplatz. Es ist ein Ort der Gesundheit. Daher sollte er mit Bedacht und unter Beachtung nachfolgender Grundregeln gewählt werden.

Nicht der Mensch zählt

Viele Menschen achten beim Kauf eines Kratzbaums darauf, ob das Gestell farblich gut zu seiner Umgebung passt oder von der Platzaufteilung her in einen bestimmten Raum. Wichtiger als die menschlichen Bedürfnisse sind aber die Bedürfnisse der Katzen. Farben zum Beispiel interessieren sie nicht, denn Katzen sind farbenblind. Eher ansprechend sollte der Geruch sein. Katzen verweigern manche Kratzbäume einfach, weil sie fremde Gerüche an ihm wahrnehmen. Daher sollten Kratzbäume auch nicht aus Plastik sein.

Was ist für den Katzenkratzbaum Aufbau wichtig?

Das Wichtigste an einem Kratzbaum ist der Stamm. Die Katzen müssen sich vollausgestreckt daran kratzen können. Dann hat er die richtige Höhe. Das sind im Normalfall 60 cm. Ein wenig höher kann nur helfen. Ebenfalls sehr wichtig sind genügend Möglichkeiten sich auszutoben. Ein guter Kratzbaum braucht Plattformen auf verschiedenen Höhen, auf die die Katze springen kann. Auch Klettermöglichkeiten werden von vielen Stubentigern gerne genutzt. Zum Ausruhen ist ein Versteck am Fuße des Kratzbaumes sehr wichtig. Meist ist der Schlafplatz in Form einer natürlichen Höhle oder eines kleines Hauses gebaut. Die Form ist aber weniger wichtig.

Von allen Äußerlichkeiten abgesehen ist die Standfestigkeit sehr wichtig. Besitzer können das überprüfen, indem sie den Kratzbaum bewusst einseitig belasten. Ungleichheiten bei der Standfestigkeit fallen schnell auf.