Waschmaschine liegend transportieren – das muss man wissen

Ein Umzug steht an – und die Waschmaschine, dieses kleine Stückchen Luxus, muss unbedingt mit! Am liebsten würde man sich diesen Garanten für frische Wäsche ins eigene Auto packen, damit ihm auf der Fahrt im Möbelwagen nichts geschehen kann. Doch ist das wirklich ratsam? Stehend passt eine Waschmaschine in keinen PKW, und ein liegender Transport birgt doch einige Risiken und sollte nach Möglichkeit vermieden werden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor dem Transport muss das Wasser abgepumpt und die Maschine von Strom und Wasser getrennt werden.
  • Überschwemmungen vermeiden
  • Es soll weder einer der Möbelpacker ausrutschen, noch Wasser in die Elektronik gelangen – von Überschwemmungen im Transporter mal ganz abgesehen.
  • Transportsicherungen nicht vergessen, und zwar vor und nach dem Transport!
  • Richtig heben, mit Gurten, Handschuhen und Hilfen wie Möbelroller oder Sackkarre – und mindestens zwei kräftigen Personen!

Vorbereitungen für den Transport

Die Waschmaschine sollte ganz leer sein. Das ist an und für sich schon einmal logisch, weil sie ohnehin ein schweres Gerät ist. Allerdings sollte hier zwischen „leer“ und „ganz leer“ genau unterschieden werden: Das Wasser aus der ganzen Maschine, aus der Zuleitung und dem Abwasserschlauch sollte so vollständig wie möglich entleert sein. In der Gebrauchsanleitung gibt es Hinweise dazu: Meist gelingt es über den Zugang vom Flusensieb. Zur Sicherheit verstopft man nun die Enden der Schläuche mit Küchentüchern und wickelt Klarsichtfolie herum, um ein Auslaufen im Transportfahrzeug zu verhindern.
Ein neues Gerät ist im Normalfall komplett leer – außer, es lief irgendwo als Ausstellungsstück. Dann ist darauf zu achten, dass der Verkäufer es fachgerecht für den Transport verpackt.

Transportsicherungen

Bei einem neuen Gerät sind die Transportsicherungen eingeschraubt. Wenn man sie nach dem Kauf nicht weggeworfen hat, kann man sie nun wiederverwenden. Man kann sie aber auch problemlos nachbestellen, falls sie auch der Händler nicht lagernd haben sollte – allerdings sollte man dafür genügend Zeit für die Lieferung einplanen.
Wenn die Transportsicherungen für die Trommel sorgfältig angebracht und die Maschine auch von außen gegen Kratzer und Transportschäden fachgerecht verpackt wurde, ist sie fertig für die Reise.
Von dem Ratschlag, den Raum hinter der Trommel mit Handtüchern oder Decken auszustopfen, wenn keine Transportsicherung vorhanden ist, sollte man Abstand nehmen. Es könnte ein es der Tücher vor der nächsten Inbetriebnahme vergessen werden und das Gerät so beschädigen.
Durch die ungleiche Dicke des Materials wird die Trommel während des Transports unweigerlich in einer Schieflage fixiert, was die Federn auf einer Seite staucht und auf der anderen Seite ausleiert. Mit großer Wahrscheinlichkeit läuft die Waschmaschine nach einem solchen Transport in Zukunft „unrund“.

Transport auf eigene Faust oder mit der Spedition?

Hier scheiden sich die Geister. Jeder möchte seine Waschmaschine auf dem schnellsten, besten und günstigsten Weg in die neue Wohnung transportiert bekommen.
Risikofreudige meinen, es passiert schon nichts und packen das Gerät trotz aller Warnungen liegend in den eigenen PKW. Es sei nur darauf hingewiesen, dass im Schadensfall keine der üblichen Transportversicherungen oder Garantien greift. Eine Spedition muss bestellt und bezahlt werden, womöglich ist kein Termin frei, wenn es dem Kunden am besten passen würde.
Pech gehabt, entgegnen die Vorsichtigen, das Gerät wäre auf diesem Wege gegen Transportschäden versichert. Wenn die Spedition das Verpacken, und somit das Anbringen der Transportsicherung der Trommel übernimmt, haftet sie auch dafür, dass diese Arbeiten fachgerecht ausgeführt werden und infolgedessen kein Schaden entstehen sollte. Man sollte genau hinsehen, welche Leistungen die Spedition erbringt und was vom Kunden erbracht werden muss.

Liegewagen oder Stehplatz?

Die Entscheidung, ob eine Waschmaschine stehend oder liegend transportiert werden sollte, liegt nicht an der eventuellen Verschmutzung des Transportfahrzeugs durch auslaufendes Wasser. In der Gebrauchsanweisung gibt es meist einen Hinweis darauf, wie man das Wasser auch manuell auslassen kann, jedoch genügen schon wenige Tropfen auslaufendes Restwasser, um elektronische Bauteile nachhaltig zu beschädigen und die Waschmaschine auf diese Weise unbrauchbar zu machen. Eine Reparatur wäre im Falle, dass Wasser in den Elektromotor gelangen würde, immens hoch und würde ziemlich sicher den Neupreis übersteigen.

Ein Betonklotz in der Waschmaschine: das Ausgleichsgewicht

Ein weiteres Problem liegt in der Trommel – oder besser gesagt: rund um die Trommel herum und dahinter. Denn hinter der Trommel befindet sich ein Ausgleichsgewicht, das beim Waschvorgang ausgleichend wirkt. Man darf nicht vergessen, dass die nasse Wäsche durch das erhöhte Gewicht eine viel größere Fliehkraft entwickelt, als es dieselbe Menge an trockener Wäsche tun würde. Durch das Ausgleichsgewicht läuft die Maschine ruhiger.
Damit man sich dieses Gegengewicht etwas besser vorstellen kann, sollte man wissen, dass es in den meisten Fällen tatsächlich ein Betonklotz ist, der für diesen Zweck gegossen wird. Es ist also wirklich der schwerste Bauteil einer Waschmaschine.

Die Trommel hängt frei

Damit nicht genug, die Trommel hängt an Federn und wird mit Stoßdämpfern abgefedert.
Das bedeutet, dass ein Transport immer ein gewisses Risiko für Beschädigungen darstellt. Auch wenn die Transportsicherungen fachgerecht angebracht wurden, bleibt ein Restrisiko, dass eine dieser Sicherungen bricht oder sich löst und die Trommel frei schwingt. Durch die Beschleunigungen während der Fahrt schlägt die Trommel dann womöglich gegen das Gehäuse oder gegen das Ausgleichsgewicht. Durch die Federn multipliziert sich die Schwingung ungebremst. Dadurch kann großer Schaden entstehen.

Gut angekommen?

Was erst mühsam verschraubt wurde, muss nach dem Transport natürlich auch wieder restlos entfernt werden. Die Transportsicherung der Trommel besteht meist aus vier bis sechs Gewindeschrauben, die bis in die hintere Gehäusewand reichen. Bei Topladern kommt noch eine Metalltraverse zur Sicherung hinzu.
Die Sicherungen sind daher für denjenigen, der die Maschine am neuen Bestimmungsort aufstellt und anschließt, nicht zu übersehen. Eine Inbetriebnahme mit montierten Sicherungen hätte logischerweise ebenso fatale Folgen wie ein Transport ohne alles.

Gibt es einen Unterschied beim Transport einer Frontlader- und einer Toplader-Waschmaschine?

Beide Modelle haben ein schweres Gegengewicht. Beide Wäschetrommeln haben Federn und Stoßdämpfer und beide werden elektrisch betrieben und dürfen daher kein auslaufendes Wasser in die elektronischen Teile bekommen. Jede dieser Maschinen würde durch einen Transport in einer Position, für die sie nicht ausgelegt ist, in ein Ungleichgewicht kommen, was zu Beschädigungen führen kann. Es kann daher auch für Toplader-Waschmaschinen genauso wenig empfohlen werden, sie einfach liegend in den Kofferraum zu packen.

Fazit

In den Gebrauchsanweisungen und auf der Verpackung von Waschmaschinen wird meistens vom Hersteller darauf hingewiesen, dass von einem liegenden Transport unbedingt abgeraten wird. Dabei sollte man es auch belassen.
Der einzige Weg, den eine Waschmaschine liegend zurücklegen sollte, ist jener zum Schrottplatz – nach vielen, vielen Jahren treuer Dienste und verschluckter Einzelsocken.