Inhalt
- 1 Welche Eigenschaften zeichnen Quellmörtel aus?
- 2 Quellmörtel und seine Verwendungsmöglichkeiten
- 3 So werden Untergründe vorbereitet
- 4 Verarbeitung
- 5 Was herkömmlichen Mörtel und Quellmörtel unterscheidet
- 6 Die Reinigung der benötigten Werkzeuge
- 7 So kann ein optimales Ergebnis beim Verarbeiten von Quellmörtel erzielt werden
Rund um Haus und Hof kommt es immer wieder einmal zu Schäden im Mauerwerk oder in betonierten / zementierten Bereichen. Diese lassen sich schnell und einfach mit Quellmörtel reparieren. Nachfolgend wird aufgezeigt, wie Quellmörtel verwendet wird und für welche Reparaturarbeiten er geeignet ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Quellmörtel ist ein Reparaturmörtel
- er überzeugt mit einer hohen Früh- und Endfestigkeit
- nach der Verarbeitung quillt er auf
- mit Quellmörtel können schadhafte Stellen im Mauerwerk und zementierten / betonierten Bereichen aufgefüllt und ausgebessert werden
- Quellmörtel besteht aus Gesteinskörnung und Zement
Welche Eigenschaften zeichnen Quellmörtel aus?
Hauptsächlich besteht Quellmörtel aus Zement und Sand. Je nach Hersteller finden sich auch noch einige andere Zusätze, die die Verarbeitung vereinfachen und für die gewünschte Quellung sorgen. Nach dem Anrühren entsteht eine geschmeidige Masse, die sich gut verarbeiten lässt. Bereits während der Verarbeitung nimmt die Masse an Volumen zu. Sobald der Quellmörtel mit Wasser angerührt wird, beginnt das Quellen. Es kann mit einem Zuwachs von 10 Prozent gerechnet werden. Die Trocknungsphase ist kurz. Die Verarbeitung sollte daher zügig erfolgen. Nach dem Trocknen bietet der Quellmörtel eine hohe Festigkeit.
Quellmörtel ist:
- resistent gegen Auftausalz
- feuerbeständig
- frostbeständig
- wasserfest
Quellmörtel und seine Verwendungsmöglichkeiten
Für Vergussarbeiten ist Quellmörtel ungeeignet. Er kann sowohl in Innen- als auch in Außenbereichen verwendet werden, z. B.
- zum Verfugen von Betonplatten oder Holzständerwänden
- als Unterstopfmörtel, wenn Stahlbauträger oder Stürzen nachträglich eingebaut werden
- bei Abschottungen und Hohlräumen
- bei nachträglichen Wand- / Deckendurchbrüchen
- zum Beheben von Schäden an Mauerwerken und Betonflächen
So werden Untergründe vorbereitet
Um Reparaturen mit Quellmörtel durchführen zu können, erfolgt zunächst eine Vorbereitung des Untergrunds. Ein mineralischer Untergrund muss trag- und saugfähig, sowie fest sein. Es darf sich auf diesem keine Öle und Fette, Gips, Bitumen oder Farben befinden. Falls diese vorhanden sind, muss der Untergrund abgefräst oder gesandstrahlt werden. Vor den geplanten Ausbesserungsarbeiten muss der Untergrund gut befeuchtet und matt feucht (stehendes Wasser ist zu vermeiden) erscheinen, damit sich der Quellmörtel perfekt mit dem Untergrund verbinden kann.
Verarbeitung
Quellmörtel wird, wie Zement auch, als Pulver im Handel angeboten. Mithilfe von einem Zwangs- oder Betonmischer kann der Quellmörtel mit Wasser zu einer Masse mit plastischer Konsistenz vermischt werden. Eine Übermischung ist zu vermeiden, damit der Mörtel die gewünschte Festigkeit erreichen kann. Die Mörtelmasse kann dann nach Belieben mit einer Kelle oder einem Spachtel bündig abgetragen und verarbeitet werden. Alle bestehenden Hohlräume müssen von der Masse ausgefüllt werden. In Außenbereichen werden die Arbeiten von Wind, Sonne und Regen erschwert, ebenso, wie Temperaturen unter 5 Grad Celsius oder über 30 Grad Celsius. Aufgrund der Quellwirkung vom Quellmörtel fügt sich dieser nach der Verarbeitung in Löcher und Spalten ein, im Gegensatz zu herkömmlichem Mörtel mit Zementanteil.
Was herkömmlichen Mörtel und Quellmörtel unterscheidet
Herkömmlicher Mörtel bindet erst ab, wenn das enthaltene Wasser verdunstet. Aufgrund der Verdunstung schrumpft das Volumen der verarbeiteten Mörtelmasse. Es kommt daher häufig beim Verfugen von Fliesen, Steinen oder Platten zu Höhendifferenzen im Fugenbereich. Quellmörtel bindet schneller ab, schrumpft nicht beim Trocknen, sondern steigert sein Volumen um ca. 10 Prozent. Die Mischungsverhältnisse von herkömmlichen Mörtel und Quellmörtel mit Wasser sind relativ identisch. Vor dem Anmischen der Mörtelmasse sollte die Verwendungsmenge genau berechnet werden.
- Quellmörtel muss nach dem Anmischen schnell verarbeitet werden, damit der Quellvorgang bereits im verarbeiteten Zustand beginnen kann und nicht vorher bereits vollzogen wurde.
- Nach dem Anmischen sollte die Verarbeitung nach 15 bis 45 Minuten beendet sein, damit das Endergebnis überzeugend ausfallen kann.
- Zum Anrühren von Quellmörtel darf nur sauberes Wasser verwendet werden, am besten in Trinkwasserqualität.
- Die Verarbeitung sollte im Schatten, nicht bei direkter Sonneneinstrahlung, stattfinden.
- Kalkhydrat darf Quellmörtel in keinem Fall zugefügt werden.
- Der Verarbeitungszeitraum sollte entsprechend der Witterung geplant werden (keine direkte Sonne, absolute Windstille und kein Regen, Temperaturen im besten Fall zwischen +10 und 20 Grad Celsius).
Die Reinigung der benötigten Werkzeuge
Da Quellmörtel besonders schnell aushärtet, ausgesprochen hart wird und wasserdicht ist, müssen alle Gerätschaften nach der Verwendung möglichst schnell mit viel Wasser gereinigt werden. Nach dem Antrocknen ist es schwierig, den Quellmörtel wieder zu entfernen. In den meisten Fällen ist das dann nur noch mechanisch möglich. Ebenso verhält es sich mit den Fugenbereichen, die nachträglich mit Quellmörtel repariert wurden. Diese müssen ebenfalls schnell sauber gewischt werden. Sollte Mörtel auf den Boden fallen, muss er sofort entfernt werden, bevor er antrocknet.
So kann ein optimales Ergebnis beim Verarbeiten von Quellmörtel erzielt werden
Im Gegensatz zu herkömmlichem Mörtel härtet Quellmörtel bedeutend schneller aus. Er wird innerhalb von kürzester Zeit so hart, dass er nicht mehr in die gewünschte Form gebracht werden kann, wenn mit zu wenig Wasser angerührt wird. Aus diesem Grund muss der Untergrund gut gewässert werden. Wäre er trocken, würde dem Quellmörtel noch schneller die Feuchtigkeit entzogen. Es würde dadurch eine harte Oberfläche entstehen, die im Zweifelsfall nicht mehr glattgestrichen werden kann. Quellmörtel ist hygroskopisch und zieht im trockenen Zustand Wasser an. Er muss daher stets kühl und trocken gelagert werden, damit er seine Qualität behält. Die Lagerzeit in der Originalverpackung sollte 12 Monate nicht überschreiten. Im Bedarfsfall kann über die Originalverpackung noch eine dicht schließende Kunststofftüte gezogen werden. Sie kann noch effektiver die Luftfeuchtigkeit fernhalten.