Korkboden – wärmespeichernd, ressourcenschonend und pflegeleicht

Kork ist eine immer beliebtere Alternative für den Boden in den heimischen vier Wänden. Korkverlegen ist dabei kein Hexenwerk und kann sogar von puren Anfängern und Anfängerinnen selbstständig und ohne professionelle Hilfe gemeistert werden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Beim Verlegen von Korkböden rechnet man mit einem Zeitaufwand von etwa 25 Minuten pro Quadratmeter.
  • Korkboden gehört zu den umweltschonenden Bodenbelägen.
  • Kork stammt von den Korkeichen, welche nicht gefällt, sondern geschält werden.
  • Wer sich einen langlebigen Korkboden wünscht, sollte seine Korkplatten regelmäßig mit einer Öl- bzw. Lackbeschichtung frisch versiegeln.

Kork wird als natürlicher Bodenverlag verwendet und ist daher besonders beliebt bei Konsumierenden, die Wert auf naturschonende Aspekte der verwendeten Bodenmaterialien legen. Das Material Kork wird aus der Korkeiche gewonnen. Diese Baumart wächst vor allem in Portugal, aber auch in anderen Ländern Europas, zum Beispiel in Südfrankreich.

Eine gute Umweltbilanz

Korkbäume werden nicht gefällt. Dies macht Kork zu einem extrem ressourcenschonenden Material. Korkbäume werden geschält – und das alle neun Jahre. In diesem Rhythmus wächst genügend Rinde nach und der Baum selbst bleibt verwurzelt. Die Korkeiche ist also weiterhin fester Bestandteil ihres heimatlichen Ökosystems und liefert gleichzeitig ein vielseitig anwendbares Material.
Kork eignet sich hervorragend zur Schalldämmung. Außerdem ist Kork besonders fußwarm und speichert Wärme. Es isoliert zusätzlich gegen Kälte von unten. Daher ist es die ideale Wahl für den Boden. Auch für Allergiker ist dieser natürliche Bodenbelag geeignet. Da Kork sehr weich ist, bietet er einen komfortablen Untergrund zum Gehen und Stehen. Da Kork 100 % natürlichen Ursprungs ist, kann Korkboden vollständig recycelt werden.

Vielzahl an Korkböden

Wenn es um Bodenbeläge geht, unterscheidet man zwischen Klebekork-Böden und Kork-Fertigparkett. Bei den Klebekork-Böden muss man den Kork kleben. Beim Kork-Fertigparkett werden die einzelnen Korkplatten ineinander gesteckt.

Korkboden ist gesund

Bewiesenermaßen sendet Korkboden keine gesundheitsschädlichen Feinstoffe aus. Damit ist er synthetischen Böden einen Schritt voraus. Auch für die Gelenke soll Korkboden besonders schonend sein.

Naturkork vs. Printkork

Mittlerweile lässt sich der Korkboden optisch beinahe grenzenlos gestalten. Durch moderne Druckverfahren wird der Naturkork mit einem Muster bedruckt, das etwa dem von Holz oder Stein gleicht. So lassen sich auch Korkfliesen gestalten. Das Ganze nennt sich im Unterschied zum Naturkork dann „Printkork“. Beim Naturkork hingegen ist der eigentliche Kork in seiner natürlichen Optik frei sichtbar.

Ist eine Kork-Versiegelung notwendig?

Üblicherweise wird Korkboden in Naturoptik (also ohne Holz- oder Fliesenoptik) versiegelt. Der Schritt der Versiegelung der Korkdielen wird meist bereits vom Hersteller des Korkplatten übernommen. So muss man sich darüber keine Sorgen mehr machen. Sollten für die eigenen vier Wände jedoch naturbelassene Korkdielen verwendet werden, gibt es Hersteller, die einen mit einem speziellen Korklack ausstatten.
Die Versiegelung des Korkbodens kann dann ganz einfach selbstständig unternommen werden. Vor allem im Badezimmer, in dem sich schnell Feuchtigkeit sammelt, ist eine Versiegelung des Korkbodens durchaus ratsam. Der spezielle Korklack passt sich dabei der Elastizität des Korkmaterials an. Anderer Lack würde hier schnell reißen. Daher ist es wichtig, Korklack zu verwenden.
Zur eigenständigen Versiegelung des Korks wird ein Versiegelungsroller benutzt. Es werden drei Lack-Schichten, jeweils in einem zeitlichen Abstand von 24 Stunden, aufgetragen. Nach der letzten Versiegelung sollte man dann noch einmal 48 weitere Stunden warten, bis man den Raum wieder betritt.

Akklimatisierungsprozess nicht vergessen!

Was oft und gerne von Neulingen im Zimmerbau vergessen wird: Korkbodenbeläge benötigen eine Akklimatisierungszeit von 48 Stunden bzw. 2 ganzen Tagen in ihrem neuen Wohnraum. Der Akklimatisierungsprozess findet nach der Vorbereitung des Bodenuntergrunds statt.
Korkboden kann problemlos und relativ unkompliziert verlegt werden. Eine helfende Hand erleichtert das Vorhaben zwar, ist allerdings nicht zwingend notwendig.

Welche Schritte sind beim Verlegen von Korkboden zu beachten?

  • Vorbereitung des Untergrunds
  • Verlegen des Bodens
  • Abschlussarbeiten

Vorbereitung des Untergrunds

Um den Boden auf die Korkdielen vorzubereiten, wird dieser mit einer Unterlagsbahn oder mit einer Dampfbremsfolie verkleidet. Wichtig: Bei der Wahl einer Unterlagsbahn sollte eine Dampfbremse integriert sein. Bevor man mit den Arbeiten beginnt, muss der Boden auf seine Feuchtwerte geprüft werden. Der Boden sollte trocken und eben sein. Der Boden sollte die vorgeschriebenen Werte des Korkmaterials nicht überschreiten. Sollte der Boden uneben sein, müssen die unebenen Stellen mit einer Spachtelmasse ausgeglichen werden.
Nun wird die Dampfbremsfolie bzw. die Unterlagsbahn mit integrierter Dampfbremse ausgerollt. Diese gleicht Unebenheiten von bis zu 1,5 Millimetern aus. Außerdem reduziert sie den Trittschall. Die einzelnen Bahnen der Unterlage werden mithilfe der integrierten Klebefolie bündig miteinander verklebt.
Ein Dicht- und Distanzband dichtet die Dampfbremsfolie an den Rändern ab. Dieses Band wird an zwei der vier Wandseiten befestigt. Und zwar an die Seiten, die von der allerersten Korkdiele berührt werden, die verlegt wird. An die anderen beiden Wände kommt das sogenannte einfache Dichtband.
Nach dieser Arbeit darf eine kleine Pause von mindestens 48 Stunden eingelegt werden. In dieser Zeit akklimatisieren sich die Korkdielen in dem vorbereiteten Zimmer. Dabei ist darauf zu achten, dass die verschlossenen Packungen mit den Korkdielen mit einem Abstand von mindestens 50 cm zur Wand aufeinandergestapelt liegen.

Verlegen des Bodens

Zum Verlegen des Korkbodens benötigt man ausreichend Korkdielen. Es empfiehlt sich, mindestens 5% mehr Korkdielen parat zu haben, als eigentlich notwendig ist. Schließlich werden die einzelnen Dielen teilweise zugeschnitten, sodass man am Ende dankbar für die 5% mehr Korkdielen ist, die man vorausschauend eingeplant hat.
Wie sehen die Korkdielen aus? Bevor mit dem Verlegen der Korkplatten begonnen wird, sollten die Dielen genauer unter die Lupe genommen werden. Denn ist Feder an der langen Seite breiter als zwei Millimeter, sollte sie an der ersten Reihe, die verlegt wird, abgesägt werden. Ansonsten reicht die Sockelleiste später nicht zum vollständigen Abdecken aus.
Die erste Diele wird direkt an das Dicht- und Distanzband angelegt. Diele Nummer zwei wird dann schräg an die erste Diele angesetzt und anschließend nach unten geschwenkt. Sie sollte nun sicher und griffig in der ersten Diele liegen. Diese Lege-Art wird bis zum Ende der ersten Reihe fortgeführt. Höchstwahrscheinlich wird die letzte Diele nicht in die letzte Lücke passen und einen Zuschnitt benötigen.
Korkdielen können problemlos mit einem Laminatschneider zugeschnitten werden. Dazu wird die Diele mit ihrer Markierung an den Laminatschneider angesetzt und die Schneideklinge hinuntergedrückt. Beim Schneiden sollte darauf geachtet werden, dass die richtige Seite abgeschnitten wird und der Federmechanismus noch greifen kann, wenn das zugeschnittene Dielenstück an seinen Platz gelegt wird.
Beim Verlegen der Korkdielen muss auf den Fugenversatz geachtet werden. Diese Methode schreibt vor, dass die Abstände zwischen den Stößen der vorherigen Dielenreihe mindestens ein Drittel der Dielenlänge Abstand messen.
Hindernisse wie Heizungsrohre werden am besten mit einem Lochbohrer an die Korkplatten angepasst, der die passenden Löcher in die Dielenplatten bohrt und so ganze einfach Platz lässt für die Heizungsrohre.

Abschlussarbeiten

Um die Bodenarbeiten sauber zu beenden, werden Sockelleisten, Schienen und Profile benötigt. Das Oberprofil wird an den Raumübergängen festgeschraubt. Die Dehnungsfuge an den Rändern wird mit Sockelleisten abgedeckt und Wandecken und andere offene Wandstrukturen mit entsprechenden Formteilen.

Tipps

  • Prüfe VOR dem Verlegen der Korkdielen, ob am Ende eine sehr schmale Lücke übrigbleibt. Ist diese Lücke kleiner als etwa 5 Zentimeter, ist es durchaus ratsam, bereits im Vorhinein die erste Dielenreihe etwas schmaler zuzusägen, um die Lücke der letzten Reihe zu vergrößern und das Verlegen der Dielen zu vereinfachen.
  • Verwende immer Dielen aus drei verschiedenen Paketen, um eine Reihe deines Korkbodens zu bilden. Das sorgt für ein gleichmäßigeres Ergebnis.
  • Wenn du eine Diele zuschneidest, die an eine Wandseite ohne Distanzband angelegt wird, musst du beim Zuschneiden einen Wandabstand von 10 Millimetern einhalten.
  • Wer keinen Laminatschneider zur Hand hat, kann auch eine Stich- oder Kappsäge zum Zuschneiden der Korkdielen verwenden. Diese Werkzeuge verlangen allerdings etwas mehr Präzision als ein Laminatschneider.
  • Verlege die einzelnen Dielenreihen erst komplett, bevor du sie mit der vorherigen Reihe verbindest.
  • Wenn du deinen Korkboden in großen Räumen verlegst, die mehr als 8 x 10 Meter messen, solltest du daran denken, weitere Dehnungsfugen zwischen den Dielen einzubauen.

Pflegehinweise

Wie bereits geschrieben sind die meisten Korkböden bereits mit einer Oberflächenbehandlung versiegelt. Diese ist zum Schutz der Korkplatten da und wirkt dem natürlichen Verschleiß des Materials entgegen. Um diese Schutzleistung langfristig zu gewähren, sollte die Versiegelung regelmäßig erneuert werden. Hierbei ist genau darauf zu achten, welche Versiegelungsart für den eigenen Korkboden gewählt worden ist.
Auch für die Pflege spielt die Oberfläche des Korkbodens eine entscheidende Rolle. Es lässt sich zwischen Korkboden mit Natur- oder Weiß-Öl, Hartwachs-Öl oder Keramikoberfläche unterscheiden.

Korkboden mit Natur- oder Weiß-Öl

Diesen Boden sollte man mehrmals im Monat feucht wischen. Wenn etwas mehr Dreck entfernt werden soll, sollte darauf geachtet werden, dass eine Naturseife genutzt wird, die speziell für die Reinigung von Kork angefertigt wurde. Das Pflege-Öl, das entweder zur Erstpflege oder zur Erneuerung des Versiegelungsschutzes aufgetragen wird, benötigt eine Einwirk- und Trockenzeit von 24 Stunden.

Korkboden mit Hartwachs-Öl

Dieser Boden kann ebenfalls feucht mit einer Kork-Naturseife behandelt werden. Besonders bei einem Hartwachs-Öl Belag sollte darauf geachtet werden, dass sich kein Staub auf der Oberfläche des Bodens befindet, bevor mit der Erneuerung der Öl-Versiegelung begonnen wird. Hierfür eignet sich ein Öl-Refresher. Mindestens zwei Stunden braucht dieser, um vollständig zu trocknen und einzuwirken.

Korkboden mit Keramiklack

Für die Reinigung einer Keramikoberfläche sollte spezielle Vinyl- oder Lackseife genutzt werden. Um ein Aufquellen des Bodens zu vermeiden, sollte Wasser nur sparsam verwendet werden. Bei diesem Bodenbelag darf für hartnäckigere Flecken gerne ein Intensivreiniger verwendet werden. Die Trockenzeit für die entsprechende Lack-Versiegelung beträgt hier etwa 30 Minuten.

FAQ – Gut zu wissen

Kann Kork sich mit Wasser vollsaugen?

Ja. Kork kann sich mit Wasser vollsaugen. Je nachdem, welche Versiegelung für den Korkboden gewählt wurde, ist der Naturkorkboden stärker oder weniger stark vor einem Vollsaugen und somit einem Aufquellen des Bodens geschützt. Besonders bei Korkböden mit Keramiklack sollte Wasser daher nur sparsam und mit einem hohen Maß an Aufmerksamkeit verwendet werden.

Kann man Kork selbst verlegen?

Ja. Korkboden ist dankenswerterweise unkompliziert und lässt sich ganz allein verlegen. Es geht dabei um einiges schneller, wenn man einen Bekannten oder eine Freundin um Hilfe fragt.

Ist Kork pflegeleicht?

Korkboden ist relativ pflegeleicht. Mit einer regelmäßigen Reinigung – entweder mit Wasser, Seife oder trocken – lässt sich ein Verschleiß des Korkbodens vermeiden. Dabei sollte auch die Versiegelung in regelmäßigen Abständen erneuert werden.

Hält Korkboden warm?

Wer sich einen fußwarmen Untergrund für ein Zuhause wünscht, der sollte sich definitiv für Korkboden entscheiden. Korkboden isoliert Kälte von unten, speichert Wärme und somit auch für nackte Füße geeignet. Außerdem weist Korkboden einen hohen Gehkomfort auf.

Wie viele Bäume werden für Korkplatten gefällt?

Für das Korkmaterial werden keine Bäume gefällt. Die Korkeichen werden lediglich in einem Abstand von neun Jahren geschält. Somit bleiben sie Teil des heimischen Biosystems und absorbieren CO₂, während sie gleichzeitig einen ressourcenschonenden Bodenbelag liefern und weiterhin wertvollen Sauerstoff in die Atmosphäre abgeben.

Fazit

Korkboden wird immer populärer. Kein Wunder. Korkboden ist besonders fußwarm, geh- und stehfreundlich und dazu noch super umweltschonend. Wer zudem nach einem Bodenbelag sucht, der Allergiker freundlich ist, trifft mit Korkboden die richtige Wahl.