Gewächshaus – Grundlegende Informationen

Gewächshäuser unterscheiden sich in Typ, Material, Größe und Preis. Wer ein Gewächshaus im Garten aufstellen möchte, sollte diese Aspekte miteinander vergleichen und bei der Kaufentscheidung für oder gegen ein Modell berücksichtigen. Jedes Gewächshaus birgt individuelle Vor- und Nachteile, die die Qualität und Brauchbarkeit eines Gewächshauses für Gärtner mit festem Anbauplan bestimmen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Jeder der fünf gängigen Gewächshaustypen eignet sich für bestimmte Pflanzen.
  • Verschiedene Materialien von Gewächshäusern begünstigen oder erschweren die Pflanzenaufzucht.
  • Die richtige Gewächshausgröße orientiert sich unter anderem am Standort und Verwendungszweck.

Gewächshäuser für den kleinen Geldbeutel

Soll das Gewächshaus optisch ansprechen und verschiedenartig nutzen, eignet sich der attraktive Pavillon. Dieses Gewächshaus bietet einen überdachten Sitzplatz und die Möglichkeit zur Pflanzenaufzucht.

Bei Platzmangel im Garten kann ein typisches Frühbeet als preiswerte Alternative dienen. In diesem Gewächshaus gewöhnen sich vorgezogene Jungpflanzen sanft an den Standort im Freien. In einem Frühbeetkasten können Gärtner sogar Wurzelgemüse während der kalten Jahreszeiten lagern.

Gärtner, die Arbeiten in schonender Körperhaltung präferieren, sollten sich für ein Hochbeet mit Folienhaube entscheiden. Das günstige Gewächshaus mit geringem Platzbedarf reguliert das Klima zur Anzucht von Jungpflanzen optimal.

Anlehnhaus und freistehendes Gewächshaus – die Klassiker

Mit nur geringen Anschaffungskosten können Gärtner beim Kauf eines Anlehnhauses rechnen, etwa 20 Prozent weniger als ein normales Gewächshaus. Die Konstruktion besteht aus einem halben Gewächshaus, das an einer festen Wand steht, welche Wärme speichert und somit die Temperatur im Gewächshaus reguliert.

Das freistehende Gewächshaus erfüllt die Anforderungen von Gärtnern, die ein klassisches Fabrikat für den Anbau vielzähliger Pflanzen und Gewächse mit langen Trieben bevorzugen. In dieses Gewächshaus fällt Sonnenlicht von allen Seiten ein und wärmt den Innenraum gleichmäßig.

Tipp: Ein größeres Gewächshaus stabilisiert Temperatur und Klima zuverlässig.

Händler verkaufen Gewächshäuser aus unterschiedlichen Materialien, die sich vor allem in Stabilität und Isolierung voneinander unterscheiden.

Häufig verwendete Materialien – Glas, Kunststoff und Plexiglas

Ein Gewächshaus aus Glas wirkt elegant, aber überzeugt nur mäßig im Bereich Stabilität. Glas am Gewächshaus kann durch Sturmschäden und herunterfallende Äste schnell brechen. Außerdem schützt Einfachglas nicht vor übermäßiger Sonneneinstrahlung, wodurch die Pflanzen unter übermäßig viel Licht stehen und durch Hitzestau absterben können.

Für Glas als Baumaterial sprechen der niedrige Kaufpreis und die Pflegeleichtigkeit. Fachhändler bieten für höhere Preise lichtbeständiges Isolierglas.

Als regelrecht unerschütterlich gelten Gewächshäuser aus Kunststoff, denn die belastbaren Platten aus Polycarbonat sind sehr widerstandsfähig und dämmen Wärme ideal. Durch die 6 bis 16 Millimeter starken Kunststoffplatten dringt kein UV-Licht, wobei die allgemeine Lichtdurchlässigkeit bei 75 Prozent liegt.

Wer gerne mehr Geld für ein hochwertiges Gewächshaus bezahlt, investiert in ein Modell aus Plexiglas effizient. Die Plexiglasplatten aus Acryl gibt es als UV-beständige Stegdoppelplatten mit einer Dicke von bis zu 16 Millimetern. Ein Gewächshaus aus Plexiglas dämmt Wärme wegen des niedrigen UG-Wertes (Wärmedurchgangskoeffizient für Glas) optimal.

Für einen kleinen finanziellen Aufwand bekommen Gärtner ein Gewächshaus mit begrenzter Lebensdauer.

Gewächshaus aus Folie

Folie als das preiswerteste Aufbaumaterial für ein Gewächshaus hält zwischen 5 und 10 Jahren, gute Qualität vorausgesetzt. Starke Folie ist reißfest und lässt sich bei möglichen Schäden gut abkleben.

Leider isoliert ein Foliengewächshaus Wärme schlecht und hält Pflanzen im Winter nicht warm und schützt vor äußeren Einflüssen nur ungenügend. Unwetter im Sommer können das leichte Gewächshaus verwüsten, deshalb sollten Gärtner das Haus zusätzlich stabilisieren und befestigen.

Am Material allein sollten Gärtner keine Kaufentscheidung fällen, denn die Größe des Gewächshauses muss wohlüberlegt sein.

Gewächshausgröße – eine Entscheidungshilfe

Hauptsächlich bestimmt der verfügbare Platz über die mögliche Größe des Gewächshauses. Dabei ist auf die Abstände zu Nachbarn, Bauten und anderen Pflanzen zu achten. Außerdem spielt die Menge der zu kultivierenden Pflanzen eine Rolle. Wer eine dreiköpfige Familie mit Gemüse versorgen möchte, braucht ein größeres Gewächshaus als Gärtner, die nur für sich selbst anbauen.

Darüber hinaus ist zu bedenken, ob im Gewächshaus Gartengeräte unterbracht werden sollen. In dem Fall ist ein größeres Gewächshaus die richtige Kaufentscheidung.

Die Nutzfläche auswählen

In gängigen Gewächshäusern können Gärtner auf etwa 5 Quadratmetern Pflanzen anbauen, ein geringer Platz mit wenig Spielraum für spätere Erweiterung oder Ausstattung. Für Hobby-Gärtner empfiehlt sich ein Gewächshaus mit etwa 10 Quadratmetern, um viele Pflanzen anzubauen.

Tipp: Die Nutzfläche sollte immer etwas größer gewählt werden, um eine Platzreserve zur Verfügung zu stellen.

Die Höhe sollte bei der Auswahl des Formats nicht vergessen werden. Gärtner sollten in dem Gewächshaus aufrecht stehen können und eine Firsthöhe ab 2,20 Meter auswählen. Daraus ergibt sich eine Kniestockhöhe von etwa 1,70 Meter. Bei den genannten Maßen gelingt der Einbau einer Tür mit Durchgangshöhe von zwei Metern problemlos.

Bei all der Planung eines Gewächshauses stellen sich Gärtner früher oder später die Kostenfrage. Eine pauschale Antwort gibt es nicht.

Kosten – abhängig von Material und Größe des Gewächshauses

Ab 100 Euro bieten Händler Foliengewächshäuser mit einer Nutzfläche von rund sechs Quadratmetern an. Große und optisch außergewöhnliche Gewächshäuser können mehrere tausend Euro kosten, nach oben unbegrenzt. Zu beachten sind die Zusatzkosten für Fundament (80 bis 300 Euro) und Ausstattung.

Ein Plexiglas- oder Glasgewächshaus mit 10 Millimeter starken Stegdoppelplatten als Bausatz mit einer Grundfläche von fünf Quadratmetern kostet durchschnittlich 2.600 Euro, bei einer Firsthöhe von 2,10 bis 2,20 Meter. Dickere Stegdoppelplatten gibt es für einen Aufpreis von etwa 800 Euro; der Aufpreis für Glas liegt bei rund 1.000 Euro.

Weitere Kosten fallen für Zubehör an. Damit engagierte Gärtner ihr Geld nicht zwecklos ausgeben, lohnt sich ein Blick auf den Mehrwert verschiedenen Zubehörs.

Ausstattung für das Gewächshaus – nützliches und unnötiges Zubehör

Sinnvoll investieren Gärtner immer in die Pflege ihrer Pflanzen, wie etwa eine Heizung für Gewächshäuser und eine Be- und Entlüftung, zum Beispiel in Form von Fensterhebern. Eine kluge Ergänzung ist Beleuchtung, für die Fotosynthese der Pflanzen, und eine Bewässerungsanlage, sofern die Bewässerung automatisch geschehen soll.

Weiterhin können flexible Regalsysteme, Rankhilfen und Bodenplatten gegen Unkraut das Inventar im Gewächshaus vervollständigen und den Pflanzen die Entwicklung erleichtern.

Weniger nützlich ist beispielsweise ein Erdbodenthermometer. Die Erscheinung der Pflanzen verrät den Gesundheitszustand der Gewächse, eine Messung der Bodentemperatur ist nicht notwendig.

Fazit

Dem Kauf eines Gewächshauses sollte umfassende Planung vorausgehen. Die Beschaffenheit des Gewächshauses und die Voraussetzungen im Garten bestimmen im Zusammenspiel die Kaufentscheidung. Auch der Bedarf an Zubehör muss zum Zweck der Kostenkalkulationen und Größenauswahl des Gewächshauses bei der Planung berücksichtigt werden.