Der Gelkamin: Eine Alternative zum Ethanolkamin?

Den Traum von gemütlichen Kaminabenden in einer Mietwohnung kann sich heutzutage jeder erfüllen, wenn er sich einen Dekokamin anschafft. Zwar wird einem nicht das Prasseln und Knacken eines echten Holzkamins geboten, aber ein schönes Flammenspiel und eine geringe Heizleistung sind vorhanden und lästiges Brennholz beschaffen gehört der Vergangenheit an. Ethanolkamine haben den Ruf, nicht sehr sicher zu sein und Unfälle gab es in der Vergangenheit genug. Seit einiger Zeit werden auch Gelkamine angeboten, die als gefahrlosere Alternative gelten, da der Brennstoff in Gelform vorliegt und es nicht zu gefährlichen Verpuffungen und explosionsartigen Entzündungen kommen kann. Gelkamine werden in allen erdenklichen Formen und Variationen angeboten und dem ästhetischen Bewusstsein sind hier keine Grenzen gesetzt. Vom konventionellen Kamin bis zu ausgefallenen Designerstücken ist alles zu haben und meist sind Gelkamine etwas günstiger als Ethanolkamine.

Grundsätzliches zum Thema Gelkamin

Ein Gelkamin fällt unter den Oberbegriff Dekokamin, der unter bestimmten Bedingungen genehmigungsfrei in Wohnräumen betrieben werden kann. Im Gegensatz zu einem Ethanolkamin wird der Gelkamin nicht mit einem flüssigen Brennstoff betrieben, sondern mit verdicktem Ethanol, das nicht, oder nur sehr langsam auslaufen kann. Gelkamine zeichnen sich durch besondere Brennbecher aus, die mit einem Gel befüllt und angezündet werden. Vom Aufbau sind sie dem Ethanolkamin sehr ähnlich, nur die Brennertechnik ist eine andere.

Ein guter Gelkamin sollte schwer sein, damit ein Umstoßen nicht so leicht stattfinden kann. Auch die Verarbeitung der einzelnen Bauteile sollte genauso präzise sein und auf eine gute Qualität beim Kauf sollte geachtet werden. Der Gelkamin fällt unter die Feuerstättenverordnung und wenn er die Grundvoraussetzungen erfüllt, ist er genehmigungsfrei. Der Brennstoffverbrauch darf nicht mehr als 0,5 Liter pro Stunde betragen und der entstehende Kohlendioxidgehalt darf 5000 ppm in der Raumluft nicht überschreiten. Das Gehäuse muss so konstruiert sein, dass die Außentemperatur nicht mehr als 85°C betragen kann.

Durch die neue DIN-Norm 4734-1 für dekorative Feuerstellen in privaten Haushalten garantieren TÜV-Siegel eine Einhaltung der geltenden Sicherheitsbestimmungen. Auch können normale Holzkamine sehr einfach mit den Brennereinsätzen bestückt werden. So können gemütliche Abende vor dem heimischen Kamin, ohne größeren Aufwand, stattfinden.

Brennertechnik

Die Technik, die hinter einem Gelkamin steht ist eine andere als bei einem Ethanolkamin, daher sind Gelkamine normalerweise billiger. Das eigentliche Feuer wird in Brennbechern erzeugt, die mit einem Spezialgel befüllt werden. Unglücklicherweise verbrennt das Gel nicht rückstandsfrei, daher können die Brennbecher, je nach Qualität des Materials nicht unbegrenzt benutzt werden. Brenndosen aus Weißblech sollten nach 10 – 15 Brennvorgängen ersetzt werden, während die teureren Edelstahlbrenndosen eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer aufweisen.

Beide sollten jedoch nach jedem Brennvorgang gereinigt werden, da sich die Rückstände der Dickmacher festsetzen. Aus Sicherheitsgründen wird empfohlen, die Brennbecher in Extrakammern zu stellen, die im Falle eines Auslaufens das brennende Gel auffangen würden. Da es bei einem Gelkamin keine Schiebevorrichtung zum Löschen des Feuers gibt, werden Speziallöffel mit langen Stielen angeboten, mit denen man das Feuer in der Brenndose aus einem sicheren Abstand heraus löschen kann.

Das Brenngel

Für Dekofeuerstätten wird das spezielle Brenngel angeboten, das auf Ethanol basiert und dem ein Vergällungsmittel zugesetzt ist. Außerdem enthält es Verdickungsmittel und Stoffe, die das Flammenbild verbessern, manchmal auch Additive, die aber nicht gefährlich oder gesundheitsschädlich sein sollen. Es ist meist als leicht entzündlich klassifiziert und in manchen Fällen sogar reizend. Auch können die Dämpfe Kopfschmerzen oder Benommenheit auslösen, die aber meist durch gutes Lüften zu beseitigen sind.

Auch hier sollte deswegen auf regelmäßiges Lüften geachtet werden, um den Sauerstoffverbrauch auszugleichen und Schimmelbildung zu vermeiden. Beim Verbrennen hinterlässt es Rückstände, die vor einer wiederholten Benutzung des Brennbechers entfernt werden müssen. Da es dickflüssig ist, ist die Gefahr eines Auslaufens geringer einzuschätzen und wird von der Feuerwehr eher empfohlen als reines Bioethanol.