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Es gibt viele Gründe, die für ein erhöhtes Bett sprechen. Dazu gehört das deutlich bequemere Hinsetzen und Aufstehen und das erhöhe Liegen sorgt für viele ein angenehmeres Gefühl. Durch das erhöhte Bett wird darunter auch mehr Stauraum frei, wodurch sich Bettzeug, Decken oder nur selten benötigte Kleidung verstauen lässt. Es gibt unterschiedliche Varianten, wie man ein Bett erhöhen kann.
Das Wichtigste in Kürze
- Gewünschte Höhe vorher ermitteln.
- Topper oder zweite Matratze eignet sich nur kurzzeitig als Erhöhung.
- Füße mit Vollholzklötzen verlängern.
- Betten ohne Füße mit Balken erhöhen.
- Bett aus Paletten in gewünschter Höhe kostengünstig selbst bauen.
Passende Höhe ermitteln
Wenn es darum geht, zukünftig bequem vom Bett aufzustehen und sich hinzusetzen, sollte man vorab die richtige Höhe ermitteln. Das ist bei einem Bett nicht ganz einfach, denn unter dem Gewicht gibt die Matratze nach. Ein Indikator für eine richtige Höhe kann die Stuhlhöhe sein. Jedoch gibt ein Stuhl nicht so sehr nach, wie die Matratze.
Eine Möglichkeit vorab zu testen, ob die Höhe annähernd richtig ist, ist mithilfe von Decken und Kissen. Legt man mehrere Decken übereinander, bis die gewünschte Höhe erreicht ist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch nach der Erhöhung die Höhe passt.
Geringe Erhöhung mit Matratze oder Auflage
Geht es um die reine Erhöhung, ohne zusätzlichen Stauraum zu gewinnen, kann man einfach eine zweite Matratze auf die erste legen. Im Schnitt kann damit ein Bett zwischen 10 – 20 cm erhöht werden. Ein Nachteil dieser Methode ist jedoch, dass die Liegefläche später zu weich ist.
Um dies zu verhindern, können Bretter über die Liegefläche gelegt werden und dann kommt die Matratze zur Erhöhung darauf. Dies kann jedoch dazu führen, dass das Bett von unten nicht mehr so gut durchlüftet wird.
Eine minimale Erhöhung bringt auch ein Topper. Der Zugewinn beschränkt sich jedoch auf wenige Zentimeter. Gelegentlich kann es zudem passieren, dass die zweite Matratze bzw. der Topper verrutscht. Dies ist vor allem bei Betten der Fall, die kein Fußende habe. In diesem Fall kann die Matratze mit breiten Bändern an der unteren Matratze fixiert werden.
Topper oder zweite Matratze sind meist nur eine Übergangslösung. Beide Varianten bringen langfristig vermutlich Nachteile. Muss jedoch für eine beschränkte Zeit das Bett erhöht werden, ist dies eine schnelle und kostengünstige Lösung, die sich einfach wieder zurückbauen lässt.
Erhöhung mit Fußverlängerung
Eine einfache Möglichkeit, ein Bett zu erhöhen, ist mit sogenannten Fußverlängerungen. Diese gibt es in unterschiedlichen Höhen und Ausführungen im Handel zu kaufen. Einfache Varianten gibt es bereits ab wenigen Euros. Bei der Auswahl einer Verlängerung sollte man darauf achten, dass sie optisch zu den bisherigen Füßen passt. Bei einigen Möbelhäusern gibt es passende Fußerhöhungen zu den angebotenen Modellen zu kaufen. Zudem muss die Stärke der Füße zum Gewicht des Bettes und den darin liegenden Personen passen. Günstige Füße sind oft aus Kunststoff, die jedoch nur für Betten mit einer geringen Belastung geeignet sind. Die deutlich bessere Wahl sind Füße aus Massivholz.
Die Zusatzfüße, die oft auch als Elefantenfuß bezeichnet werden, besitzen eine Vertiefung, in der die fix montierten Füße des Bettes gut passen sollten. Hochwertige Modelle bieten zudem die Möglichkeit, die Füße fest miteinander zu verankern. Meist ist dafür jedoch notwendig, dass die bisherigen Füße durchbohrt werden, um Bolzen durchzuführen. Der Vorteil einer fixen Verankerung ist, dass das Bett sicher und stabil steht. Der Nachteil ist, dass sich die Erhöhung nicht mehr rückgängig machen lässt, da sonst die Originalfüße unschöne Löcher hätten.
Erhöhung mit Balken
Sollte das Bett keine Füße haben, ist es nur möglich, dies mithilfe von speziellen Balken zu erhöhen. Dabei handelt es sich um vier Holzklötze, die unter das Bett geschoben werden. Es gibt im Handel geeignete Klötze, die bereits eine Vertiefung haben, damit das Bett darauf sicher aufliegen kann. Ist die Erhöhung nur minimal, können die Balken mithilfe von Nägeln oder Schrauben sogar am Bett fixiert werden.
Das Bett auf Balken stellen, verändert jedoch die Optik stark. Die Balken können passend zur Farbe gestrichen bzw. lackiert werden. Man kann auch eine Kontrastfarbe wählen, wenn die Optik bewusst verändert werden soll.
Je nach Größe des Bettes werden zwischen zwei und vier Balken verwendet. Bei einer großen Belastung ist es jedoch sinnvoller, vier Balken zu verwenden. Zwischen den Balken ist später Platz, um etwa in Roll-Boxen Bettwäsche und andere Dinge platzsparend zu verstauen.
Bett selber bauen
Wer sich mit keiner Variante, das Bett nachträglich zu erhöhen, anfreunden kann, hat die Möglichkeit kostengünstig ein neues Gestell für die Matratze zu bauen. Mit geringem Aufwand lässt sich aus Europaletten ein Untergestell für ein Bett bauen, das nicht nur günstig ist, sondern auch im Trend liegt.
Europaletten sind seit einigen Jahren eine beliebte Ressource zum Bau diverser Möbel geworden. Im Baumarkt gibt es die Europaletten daher bereits in einer aufbereiteten Variante, damit man in wenigen Schritten Möbel zusammenbauen kann. Wer sich günstig oder vielleicht kostenlos Europaletten organisiert, muss diese im ersten Schritt abschleifen. Je nach Höhe und Größe des Bettes kann es sein, dass zwischen zwei und zehn Paletten benötigt werden.
Tauchen beim Abschleifen überstehende Nägel auf, muss man die versenken bzw. entfernen und neu einschlagen. Sind noch Reste der Verpackung darauf oder Klammern, werden diese ebenfalls entfernt. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, wird zuerst mit grobem und anschließend mit feinem Schleifpapier die Oberfläche bearbeitet.
Die Oberfläche kann im Anschluss sofort lackiert werden. Es ist nicht notwendig, eine Grundierung zu verwenden. Vor dem Lackieren sollte man sich allerdings vergewissert haben, dass das Holz vollständig trocken ist. Anderenfalls kann die Lackierung reißen oder sogar abplatzen. Die Farbe kann bis zu drei Tage brauchen, bis sie vollständig trocken ist.
Der Vorteil bei einem Bett aus Europaletten ist, dass man sowohl in der Länge als auch in der Breite variieren kann. Wer für das Kopfende zwei Paletten mit der schmalen Seite verbindet und an der Breitseite zwei weitere Paletten anbringt, hat dadurch bereits Ablageflächen als Nachttisch. Dies ist jedoch kein Muss, man kann auch nur eine einzelne Liegefläche schaffen. Die Europaletten können nun unterschiedlich miteinander fixiert werden. Eine einfache Methode ist die Verwendung von Flachverbindern, die einfach angeschraubt werden.
Bei der Größe und der Gestaltung sind keine Grenzen gesetzt. Es ist sogar möglich einen Lattenrost zu integrieren, allerdings sollte in diesem Fall eine deutlich höhere Matratze verwendet werden. Der Vorteil bei einem selbst gebauten Bett aus Paletten ist, dass man die Höhe variieren kann. Bei Bedarf kann das Bett jederzeit noch weiter erhöht oder auch wieder in der Höhe reduziert werden. Die Paletten selbst bieten bereits Führungen, in denen sich mit etwas handwerklichem Geschick Schubladen einbauen lassen.
Nachdem das Bett fertig zusammengebaut ist, werden bei Bedarf nachträglich noch Maler- und Lackierarbeiten gemacht. Allerdings sollte man nicht darauf verzichten, die Paletten, bevor sie miteinander verbunden werden, einmal zu lackieren. Sind sie erst miteinander fixiert, kann es aufwendig sein, in den letzten Winkel mit der Farbe zu gelangen.
Fazit: Erhöhung ohne großen Aufwand
Selbst wenn man ein Bett in gewünschter Höhe selbst aus Paletten baut, ist der Aufwand für die Erhöhung gering. Bei der Auswahl geeigneter Erhöhungen ist immer darauf zu achten, dass die Erhöhung sowohl das Eigengewicht des Bettes als auch das Zusatzgewicht durch Menschen tragen kann. Lösungen aus Massivholz sind meist die bessere Wahl, wenn es um die Tragfähigkeit geht. Wer nicht nur eine Erhöhung möchte, sondern auch mehr Stauraum und mit den Erweiterungslösungen für ein vorhandenes Bett nicht zufrieden ist, der kann mit geringem Aufwand ein neues Bett aus Paletten bauen. Wer etwas handwerkliches Geschick mitbringt, hat an nur einem Wochenende ein neues Bettgestell.